Erste Abschiede und neue Erlebnisse

Das Schuljahr ist hier Anfang Juni zu Ende gegangen, das bedeutet: Es stehen die ersten Abschiede an. Von den Schulkindern, die in die großen Ferien aufbrechen, und auch von den meisten Internatsmädchen, die nach Hause fahren. Das ist natürlich ein schwieriger Moment, weil ich die Kinder und Mädchen so lange begleitet und kennengelernt habe. Gleichzeitig bin ich auch dankbar, dass ich mich nicht von allem auf einmal verabschieden muss, sondern mich dem Schritt für Schritt stellen kann. Und natürlich haben wir das Ende vom Schuljahr gebührend gefeiert! Gleichzeitig kann ich auch neue Erfahrungen machen, sodass ich jetzt in den Ferien etwas aufgefangen werde.

Schulfest

Vorbereitungen

Nachdem die letzten Prüfungen an der Schule geschafft waren, sind bereits immer weniger Kinder zur Schule gekommen. Mit denen, die da waren, haben wir aber trotzdem fleißig das Schulfest vorbereitet. Dazu gehört das Putzen und Aufräumen der Klassenzimmer und der Halle und natürlich auch das Dekorieren. Währenddessen hat jede Klasse einen Tanz vorbereitet. Die beiden „Abschlussklassen“ (die 5-Jährigen im Kindergarten und die 5. Klasse der Grundschule) haben sich zusätzlich noch Dankesaktionen für ihre Lehrerinnen ausgedacht, die sie auf die 1. Klasse bzw. die weiterführende Schule vorbereitet haben. Mit der 6. Klasse habe ich den Cup Song gelernt, zwar nur mit der Percussion, weil ihnen das Singen zu zweit zu peinlich war, hat aber auch mit Playback wunderbar geklappt. Und mit der Theatergruppe habe ich dann noch einen kleinen Sketch einstudiert, wo die Kinder auf lustige Weise Wut, Angst und Traurigkeit in Liebe, Vertrauen und Freude ausgetauscht haben. Dann gab es noch eine gemeinsame Brotzeit, wo jedes Kind für die Klasse was zum Essen oder Trinken mitgebracht hat. Das war ein richtiges Festmahl mit Reis, Fleisch, Salat, Crepes, Kuchen, Keksen und Saft.

Feiern

Am Schulfest selbst sind dann doch wieder mehr Schüler gekommen, mit frisch gemachten Haaren und der Kleidung, die jede Klasse für sich ausgemacht hat. Begonnen hat das Fest etwas verspätet mit der Messe. Danach kamen die verschiedenen Tänze und Vorführungen, wobei alles gut geklappt hat. Sogar der Strom hat gehalten, obwohl der zurzeit sehr oft ausfällt. Von den Eltern und auch den Schwestern haben die Lehrkräfte Geschenke und Dankesreden bekommen. Das Fest hat von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr gedauert, und als dann schließlich alles gesagt, getanzt und fotografiert worden war, ging es in die Ferien für die Kinder. Ich hab jedem Kind noch ein Bonbon mit Aufkleber gegeben und davor ganz viele Fotos zur Erinnerung gemacht. So war es dann ein sehr schöner und feierlicher Abschied – auch wenn ich die Kinder schon vermisse!

Firmung im Internat

Abschied im Internat

Im Internat ist die Situation etwas anders, weil die Mädchen nicht alle gleichzeitig nach Hause fahren und die zwei Abiturientinnen sogar bis Mitte Juli bleiben. Am Sonntag nach dem Schulfest war aber Firmung hier in Oyem, wo auch zwei Internatsmädchen gefirmt wurden. Danach gab es ein Fest im Internat, das ich dann für mich innerlich genutzt habe, mich zu verabschieden. Ein kleines Geschenk hatte ich ihnen schon am Vorabend gegeben, um die Ferier nicht zu crashen, aber so richtig loslassen konnte ich dann doch erst beim Fest. Da haben wir sehr gut gegessen und danach noch getanzt, wobei ich jetzt so am Ende auch den Choreographien folgen kann. Wir haben richtig viel gelacht und als ich dann am Abend nach dem Fest (und dem Aufräumen…) gegangen bin, war der Abschied für mich auch okay. Inzwischen sind auch alle bis auf die zwei Abiturientinnen gefahren und mit denen kann ich immer noch Zeit verbringen.

Kulturabend

Geigespielen mit dem klassischen Chor der Pfarrei

Anlässlich des Patroziniums der Kathedrale St. Charles Lwanga hat die Pfarrei einen Kulturabend für die Jugendlichen veranstaltet. Da haben verschiedene Jugendgruppen sich einen Tanz oder ein Theaterstück überlegt. Seit der Leiter des Kirchenchors hier erfahren hat, dass ich Geige spiele, hat er mich sowohl für die Firmung als auch die Priesterweihe engagiert, die hier am Samstag stattgefunden hat. Nachdem ich bei der Firmung gespielt habe, wurde ich dann auch eingeladen, etwas zum Kulturabend beizutragen. Also habe ich mit dem Sohn des Chorleiters, der Klavier spielt, zwei Stücke eingeübt und dann gespielt. Weil das Ganze abends draußen war, war es etwas kühl und sehr feucht (meine Noten haben sich gewellt…), meine Geige hat dem aber tapfer standgehalten und es hat viel Spaß gemacht. Insgesamt waren die Beiträge sehr vielfältig und beeindruckend, von traditionellem Tanz bis zu einem Sketch über Jugendkriminalität. Dass ich mich jetzt, wo die Schule vorbei ist, musikalisch einbringen kann, tut mir auch sehr gut.

Nach Hause

Jetzt bleiben mir noch zwei Monate hier und zu Hause rückt für mich immer näher. Damit die Vorfreude, erste Vorbereitungen auf die Uni und natürlich auch das Wiedersehen mit Familie und Freunden. Gleichzeitig versuche ich, die Zeit hier so gut wie möglich noch auszukosten und bin sehr dankbar dafür, dass es weiterhin Projekte gibt und nicht zuletzt auch die Reise nach Kamerun zum Jugentreffen MSJ, worauf ich mich sehr freue!

Bis dahin – jetzt ist es ja nicht mehr so lang – viele Grüße!

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