Advent in Oyem: Vanillekipferl und ein Pool

Wenn ich ehrlich bin, bin ich noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung. Es ist viel zu warm, viel zu sonnig und viel zu lange hell. Es fehlt der Geruch von Zimt, Tanne und Kinderpunsch. Da ich diesen Advent hier in Oyem und nicht daheim verbringe, ist natürlich einiges ganz anders, aber gerade dadurch hat sich mein Blick auf diese Zeit auch gewandelt.

Schule in Gabun: Da sein und Mitgehen

Zeit zum Appell. Eine schrille Klingel ertönt. An die 200 Schüler der 1. bis 5. Klasse springen auf und laufen in die Mitte der Halle, wo sie sich in Reihen aufstellen, nach Klassen sortiert, Jungs und Mädchen getrennt. Eine Lehrerin geht nach vorne, hebt die Hand und die Kinder zählen im Chor nach unten. Bei Null ist Stille (größtenteils). Es folgt die Begrüßung, Lieder werden gesungen, eine Schwester gibt einen kurzen Impuls zum Thema des Monats (im Oktober ist es „solidarité“ – Solidarität), die Kinder beten gemeinsam und montags darf ein auserkorenes Kind…

Angekommen!

Heute bin ich jetzt eine Woche in Gabun und auch an meiner Einsatzstelle angekommen, bis dahin ist aber schon so viel passiert, dass mir die Zeit viel länger vorkommt.

Vielleicht zuerst ein kleiner Überblick über meinen Freiwilligendienst: Nach dem Abitur möchte ich ein Jahr Pause machen vom schulischen Leistungsdenken, praktische Erfahrung sammeln und auch einmal die kulturelle Perspektive wechseln. Verbunden habe ich das mit dem Wunsch, meinen Glauben zu stärken und etwas „Sinnvolles“ zu tun, und herausgekommen ist der Freiwilligendienst über die Organisation VIDES der Don Bosco-Schwestern. Gemeinsam haben wir dann eine Einsatzstelle für mich gefunden, und zwar in Oyem.